WavePurity Forum

Hallo
Mit WP können 78er Platten langsamer aufgenommen (Drehzahl 33 oder 45 U/min) wieder auf Sollgeschwindigkeit umgerechnet werden.
Durch den Vorverstärker mit RIAA-Kennlinie wird der Frequenzgang der falsch abgespielten Platte verändert.
Wie kann man diesen Fehler wieder korrigieren?

Hallo
ich habe in der Zwischenzeit eine Korrekturkurve berechnen können. Grundlage bildete eine Tabelle für die Wiedergabe-
Entzerrung gemäß RIAA (Frequenzen und deren Verstärkung/Abschwächung bezogen auf den "Nullpunkt" 1000 Hz = 0 dB).
Hier das Ganze mal technisch betrachtet:
Alle Frequenzen der 78er-Schallplatte werden bei der langsameren Wiedergabe dem Vorverstärker mit RIAA-Kennlinie um den Faktor 33/78 niedriger angeliefert und somit entsprechend anders verstärkt oder abgeschwächt.
Ich habe mit dieser Korrektur noch nicht gearbeitet und werde falls Interesse besteht darüber berichten.
Gruss
Hardy

Hallo Hardy,

zu dieser Thematik habe ich in einem anderen Forumpfad, wo Du (ich hoffe, das 'Du' ist Ok) auch beteiligt bist, einen Lösungsvorschlag zur Diskussion gestellt.

Und zwar könnte man in hiesigem Fall auch folgendes machen:

Erstellung von zwei neuen WavePurity Filtern:
Filter A: Inverse RIAA
Filter B: Auswahl verschiedener Entzerrerkurven zur Aufprägung.

Filter A und B können auch ein einziges neues Filter sein mit einer zusätzlichen Checkbox "Kurve invers anwenden".

Man würde dann wie folgt vorgehen:

(1) Aufnahme der Platte mitt 33 1/3 rpm
(2) Inverse RIAA rechnen mit diesem neuen Filter
(3) Geschwindigkeitkorrektur 33 1/3 -> 78 rpm rechnen
(4) Aufprägung Entzerrerkurve RIAA oder andere mit diesem neuen Filter
(5...) weitere Restaurationsschritte

Wa meinst Du dazu ?

Ulf

Hallo Ulf
danke für die schnelle Antwort. Zu dem persönlicheren "Du" habe ich nix einzuwenden.
Für die von dir genannte "Anti-RIAA-Entzerrung" müssten entsprechend der jeweiligen Anwendung 3 Varianten erstellt werden: für Transfer in Echtzeit 1:1 (mit normaler Platten-Abspiel-Geschwindigkeit) und mit Zusatzkorrektur für langsamer 33/78 sowie 45/78. Da viele Plattenspieler sich nicht auf 16 U/min einstellen lassen (soweit mir bekannt: gedacht vor der Compact-Cassetten-Zeit für Hörbücher), wird wohl kaum Nachfrage nach weiteren Varianten wie 16/78 , 16/45 und 15/33 bestehen.
Für mich sehr nützlich wäre jedoch wenn bei der späteren "Reinigung" bestimmte Arbeitsgänge (z.B. Entknacken/Entknistern) mehrmals hintereinander -mit gleichen Einstellungen- durchgeführt werden könnten. (ohne x-mal diese Arbeit in den "Abarbeitungsplan" eingeben zu müssen). Es könnte z.B. ein Menüpunkt hinzugefügt werden: Vorgang x-mal ausführen.
Danke im voraus
Gruss
Hardy

Hallo
hier noch was allgemeines zum Abspielen von 78er-Schallplatten mit 33er-Geräten.
Da die Rille bei Schellackplatten wesentlich breiter ist, sollte dafür auch die richtige "Nadel" benutzt werden. Abgenutzte Nadeln für Mikrorillen (bei 33/45er Platten) sind als Notlösung brauchbar. Durch den Schongang kann der Tonarm mit weniger Hüpfen/Springen beschädigte Rillen abtasten. Bei der Überspielung auf den Rechner wird das jeweilige Stück um den Faktor 78/33 (~ 2,4) länger (min) und grösser (MB). Die obere Grenzfrequenz sinkt um diesen Faktor ab.
Gruss
Hardy