Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Allgemeine Themen zur Software WavePurity
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Udo
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Joined: Fri 6. Nov 2009, 12:14

Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Post by Udo »

Hallo WP-Team,

auf anderem Wege hatte ich ja bereits meine Begeisterung über WP kund getan. An dieser Stelle möchte ich noch mal einige Anregungen zum Besten geben, die mich schon lange umtreiben:

1) Synthese-Datei aus 2 Vinyl-Aufnahmen:

Häufig habe ich den Fall, dass ich von dem selben Titel mehrere Singles habe bzw. mir leicht weitere beschaffen kann. Aber alle diese Varianten sind recht stark verkratzt und eine CD-Variante des Titels ist nicht in Sicht.

Wird in diesem Falle WP zu stark eingestellt, kommt es bekanntlich zu den digitalen Verwerfungen, wird es zu schwach eingestellt, ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend.

Die Lösung wäre m.E. im Sinne von „vorbeugen ist besser als bohren“, man zeichne die eine Single auf, die zweite mit exakt den gleichen Einstellungen. Das
Tonmaterial auf den Singles sind an gleicher Stelle mit Sicherheit nicht immer gleich defekt. Also wäre jetzt die Software gefragt die unterscheiden kann, welches Klangmaterial an einer Stelle besser oder schlechter ist. „Man nehme immer das beste Material entweder von der einen WAV-Datei (Single 1) oder der anderen. Die Synthese ist dann eine neue Datei, aus beiden das Beste.

Zu unterscheiden wäre vielleicht noch die Mono-Aufnahme. Der „Mono-Mix“ bringt bei vielen Aufnahmen nach meiner Erfahrung erst das zufriedenstellende
Ergebnis (bei stark verkratztem Material), während das Zweikanal-Mono-Ergebnis oft schon mit Oberwellen-Problemen bzw. digitalen Verwerfungen zu kämpfen hat. Hier wäre ein softwaregesteuerter „Mono-Mix“ aus den beiden mit Stereo-System aufgenommenen Kanälen wünschenswert, der vor dem Mixen entscheidet ob das Material des einen oder des anderen Kanals gut genug für den Mix ist. Wenn beide Kanäle in Ordnung sind sollten auch ruhig beide Spuren „addiert“ werden.

2) Bei der digitalen Fotobearbeitung gibt es einen sehr bequemen Bearbeitungsschritt, der sich „Fotokorrektur in einem Schritt“ oder so ähnlich nennt. Hier wird die Bilddatei analysiert und nach festgelegten und einstellbaren Vorgaben „verbessert“. Die Trefferquote zum wirklich guten Ergebnis ist erstaunlich gut.

Auf Audio bezogen könnte das hinsichtlich Klang heißen: Analysiere mir den vorhandenen Klang und schlage mir eine EQ-Einstellung (10 Band, gern auch noch detaillierter) vor, oder führe sie auch gleich aus. Klangvorgaben macht entweder der Fachmann (WP) oder der Anwender (nach definierten Clustern).

Zusätzlich wäre vielleicht noch die Funktion „Sound-Morph“ sehr wünschenswert.
WP analysiert eine vorgegebene WAV-Datei und bearbeitet dann die aktuelle Datei per EQ (so detailliert wie möglich) in den vergleichbaren Klang.

3) Bei meinen Audio-Projekten arbeite ich gerne mit vielen Verzeichnissen, nach
Interpreten etc., (häufiger Verzeichniswechsel). Wenn ich also eine Audiodatei aus WP öffne, denke ich oft nicht daran, das Speichern-Verzeichnis ebenfalls zu ändern (Return ist ja schnell gedrückt). Da geht dann oft die große Suche los, das hat mich schon oft geärgert.

Also:

Hilfreich wäre es, unter den Einstellungen vorzugeben, wie auf Verzeichniswechsel zu regieren ist. Diejenigen, die mit festem Ergebnis-Verzeichnis arbeiten wollen, stellen dies ein, diejenigen, die mit variablem Ergebnisverzeichnis arbeiten, stellen ein „Ergebnis-Verzeichnis stellt sich automatisch auf das Öffnen-Verzeichnis“ ein. Die Funktion ist mir von einem anderen Programm bekannt und dort sehr hilfreich.

So, das reicht glaube ich. Vielleicht hat das eine oder andere ja Chancen auf Realisierung.

Viele Grüße

Udo

HoWo
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Joined: Fri 29. Feb 2008, 12:45

Re: Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Post by HoWo »

Udo wrote: ...

3) Bei meinen Audio-Projekten arbeite ich gerne mit vielen Verzeichnissen, nach
Interpreten etc., (häufiger Verzeichniswechsel). Wenn ich also eine Audiodatei aus WP öffne, denke ich oft nicht daran, das Speichern-Verzeichnis ebenfalls zu ändern (Return ist ja schnell gedrückt). Da geht dann oft die große Suche los, das hat mich schon oft geärgert.

Also:

Hilfreich wäre es, unter den Einstellungen vorzugeben, wie auf Verzeichniswechsel zu regieren ist. Diejenigen, die mit festem Ergebnis-Verzeichnis arbeiten wollen, stellen dies ein, diejenigen, die mit variablem Ergebnisverzeichnis arbeiten, stellen ein „Ergebnis-Verzeichnis stellt sich automatisch auf das Öffnen-Verzeichnis“ ein. Die Funktion ist mir von einem anderen Programm bekannt und dort sehr hilfreich.

So, das reicht glaube ich. Vielleicht hat das eine oder andere ja Chancen auf Realisierung.

Viele Grüße

Udo
Hallo Udo,

das würde mir auch gefallen ! ;)
Gruß,

Horst

Alles wird gut ... ;)

Hardy
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Joined: Sat 1. Mar 2008, 12:54

Re: Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Post by Hardy »

Hallo,
bei hartnäckigen Störungen habe ich folgende Arbeitsweise: Ausgangsituation Lautstärke peak auf 100 % oder 0 dB
beginnen mit Entknacken/Entknistern abhängig vom Übel mit "Einstellung beides stark oder schwach", danach
wieder Lautstärke auf 100 % und nächster Durchgang mit "schwach" und solange wiederholen bis zufrieden.
Das ist langwierig, aber man kann sich langsam vortasten. Viel Erfolg beim Versuch.
Ein automatisches Verfahren, um aus mehreren -inhaltlich identischen- Spuren eine "saubere" Spur zu erstellen ist mir nicht bekannt. Von Hand wäre das mit "Musiker-Editoren" möglich, wo mehrere Spuren (taktgleich usw.) zu Verfügung stehen
(mit Sängern und Instrumenten), wo man je nach Geschmack/Vorgaben das Endprodukt zusammensetzen kann.

Gruss
Hardy

Hardy
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Joined: Sat 1. Mar 2008, 12:54

Re: Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Post by Hardy »

Hallo Udo,
hier noch ein Tip:
Es gibt auf dem "elektrischen" (=Verkabelung) Weg auch noch Möglichkeiten zur Störungsminderung.
Das wirksamste Verfahren ist die Serienschaltung vom linken und rechten Ausgangs direkt am Tonkopf-System:
[x]------[L] [L Masse]------[R] [R Masse]----------[x]
Bei meinem Versuch(*) ging die Anzahl der Knackser um 27 % runter und der Pegel des Grundrauschen war bis 5 kHz etwa gleich, ab 5 kHz um etwa 10 dB geringer (alles verglichen mit normaler/üblicher Stereo-Schaltung).
Leider gibt es dazu auch negatives zu berichten, da sich durch diese Schaltung der Anschlußwert des Tonsystems geändert hatte, reagierte mein RIAA-Verstärker mit einem abenteuerlichen Höhenabfall (ab 1kHz ging es steil bergab und erreichte minus 20 dB bei 10 kHz). Wer also mit dieser Mono-Schaltung "richtig" arbeiten möchte, sollte den Vorverstärker auf die neue Situation anpassen/umschalten. Wenn eine solche Änderung nicht möglich ist, kann man auch den Frequenzgang mit dem Equalizer wieder korrigieren (ausprobieren, ob für eigene Ansprüche brauchbar).

Zur Information: andere Tonkopf-Schaltungen (parallel, gegensinnig in Reihe) oder normale Stereoabtastung mit Zusammenschaltung der beiden Vorverstärker-Ausgänge mit einem Y-Adapter auf den Computer) brachten nur mehr Knackstörungen.

(*) "abgenudelte" 45er-Mono-Platte, DUAL 701 (hier) mit Shure M75 ("L + R in Serie geschaltet), SUPA 2 RIAA-Vorverstärker ohne Zusätze/Änderungen.

Gruss
Hardy

Udo
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Joined: Fri 6. Nov 2009, 12:14

Re: Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Post by Udo »

Hallo Hardy,

toll, was Du alles aus dem Hut zauberst. Ehrlich gesagt habe ich die (vermutl. falsche) stille Hoffnung, dass
sich das WP-Team sich der Sache annimmt. :D

Nur bei sehr stark verkratzem Material habe ich noch Wünsche an WP. An dieser Stelle habe ich die Erfahrung
gemacht, dass WP, wenn es stärker als "Knistern und Knacken wenig" eingestellt wird, zu digitalen Verzerrungen neigt.
Was natürlich verständlich ist. Bei Mono-Aufnahmen nutze ich dann den Mono-Mix aus einer 2-Kanal Mono-Aufnahme.
In dieser Kombination gehen die Ergebnisse in Richtung CD-Qualität, wie gesagt, selbst bei stark verkratztem
Ausgangsmaterial. Beim Mono-Mix gleiche ich vorher die beiden Kanäle bzgl. Lautstärke an.

Bei echtem Stereo-Material (stark verkratzt) wird das Ergebnis nicht immer zufriedenstellend. Für diesen Fall ist
halt eben mein Vorschlag an die Software-Schmiede: Man nehme 2 Platten des gleichen Titels, nehme sie identisch
auf und berechne daraus eine Datei, die das Beste aus beiden Aufnahmen beinhaltet. Frei nach der Vorstellung, dass
an der gleichen Stelle nicht der gleiche Defekt vorliegt.

Also, ich träume mal weiter ...

Gruß
Udo

Hardy
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Joined: Sat 1. Mar 2008, 12:54

Re: Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Post by Hardy »

Hallo Udo,
ein im Prinzip ähnliches Verfahren gibt es in der Funktechnik: DIVERSITY EMPFANG
Ein Sender wird an verschiedenen Stellen/Orten empfangen und diese empfangenen Signale sind mit einer Auswerte-Schaltung verbunden und die daraus das zu jedem Zeitpunkt beste( =ungestörteste) Signal ermittelt und weitergibt.
Übersetzt man diese Methode auf die Auswertung zweier (inhaltlich) identischer Stereo-Audio-Dateien (hier als "1 + 2" bezeichnet) könnte das theoretisch so ablaufen:
"Enknacken/Entknister-Durchlauf " (mit gleicher Einstellung) und für "1" und "2" als Bestandsaufnahme und speichern in einer Protokoll-Datei, wann und wo (auf der Zeitachse) Störungen aufgetreten sind. Die Protokoll-Dateien vergleichen und daraus ermitteln, was in "1" störungsfrei ist und mit den "nutzbaren Teilchen" eine neue Datei mit den entsprechenden "freien Stellen für das Füllen mit "2" Anteilen. Aus "2" das "Füll-Material" entnehmen und in "1" einfügen.
Ob und wie sowas realisierbar ist, müßte Ulf klären.

Ein Traum wäre auch eine Profi-Hardware-Lösung (=CEDAR) zur Audiorestaurierung, aber wer hat schon das nötige
"Kleingeld" im 5-stelligen Euro-Bereich ........


Gruß
Hardy

Udo
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Joined: Fri 6. Nov 2009, 12:14

Re: Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Post by Udo »

Hallo Hardy,

jetzt sind wir ja fasst schon bei der Realisierung ... :D

Ein Problem wird wahrscheinlich noch die Synchronisierung der zwei Dateien sein. Ich hatte mal Versuche mit
Wavelab veranstaltet. Mit der Audio-Montage ist so etwas ähnliches möglich. Wenn man nicht die exakte
Stelle in beiden Dateien lokalisiert hat, gibt es die unschönen Echo-Effekte. Dabei geht es um Millisekunden.
Wenn man den Anfang synchronisiert hat, ist selbst bei gleichen Aufnahmen nicht gewährleistet, dass
das Ende genau übereinstimmt. Ggf. müsste eine dieser Dateien im ms-Bereich zeitlich gestreckt werden.
Manuell ist das ein ziemlichen Unterfangen.

Beim Thema Cedar bin ich bei dir ...

Gruß
Udo

Hardy
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Re: Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Post by Hardy »

Hallo Udo,
Du hast Recht, zeitlicher Versatz kann da verdammt viel Ärger machen.
Ein anderes Gedankenmodell wäre: die beiden Stereo-Aufzeichnungen liegen parallel vor (auf dem Editor) wie bei den Mehr-Kanal-Aufzeichnungen von "Musiker-Programmen". Von Hand (mit viel Fingerspitzengefühl) oder automatisch wird eine gleiche Startposition eingerichtet. Anschliessend "fährt" ein Auswerter drüber und entscheidet, was jeweils von Stereo 1 oder Stereo 2 für die Endfassung genommen wird.

Im allgemeinen ist es aber -meiner Meinung nach- selten, dass man von einer Platte gleich mehrere Exemplare in der Sammlung hat oder geliehen bekommt. Daraus folgt, dass es für ein Reparatur-Verfahren "Aus 2mach 1 in Stereo" kaum Interessenten geben wird.....

Mein Rat: beide Platten nach bekannter Art (mit gleichen Einstellungen) bearbeiten und schadhafte Passagen (auf 1) durch reinkopieren der besseren (von 2) falls vorhanden ersetzen und mit viel Fingerspitzengefühl pausenlose/knackfrei Übergänge erstellen. Falls bei einer Platte -nach den üblichen Reinigungsaktionen- eine Störung an einer Stelle z.B. nur im linken Kanal auftaucht, kann man aus dem rechten Kanal das fehlerfreie "Stückchen" dorthin kopieren und somit das "Übel" durch "Heile Welt" ersetzen.
Ich hatte mir mal vorgenommen (und es ist auch dabei geblieben) von einem Sänger die spanische und die deutsche Version eines Liedes auf dem linken und rechten Kanal -zeitgleich- zu bringen. Muß noch untersuchen, ob mit gleichem Tempo gesungen wurde, da sich auch der Text in beiden Sprachen mit unterschiedlichen Themen befasste.
Als Vergleich: "Sie hieß Mary Ann" (=Seemannslied) >> "16 tons" (=Bergarbeiterlied)
Gruß
Hardy

Udo
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Re: Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Post by Udo »

Hallo Hardy,

natürlich hast Du recht mit der Aussage, dass es selten ist, mehrere Exemplare eines Titels zu haben. Ich habe aber wiederum
folgende Erfahrungen gemacht: Vor einigen Jahren habe ich auf der Vinyl-Börse jemanden kennen gelernt, der selbst ein sehr
umfangreiches Vinyl-Archiv hat und auch eben von einigen Titeln mehrere Exemplare besitzt. Wir sind immer noch in
regem Kontakt und haben bereits viele Vinyl/CD-Projekte gestemmt. Und dank WP stehen diese Ergebnisse professionellen
Veröffentlichungen nicht nach. Kurioserweise sind manche Veröffentlichungen wesentlich (!) schlechter, wenn sie sich auf
Vinyl-Material beziehen. Vergleichsweise besser sind natürlich diejenigen Digitalisierungen, die sich auf Masterbänder beziehen.

Die Idee der "zweiten Single" kam mir also durch die o.g. Verbindung. Einige frühe Singles, die ich besitze, sind leider auch in
sehr schlechtem Zustand. Ich habe daraufhin vesucht ein weiteres Exemplar über ebay zu erwerben. Dies ist mir, bis auf einige
wenige Ausnahmen, auch gelungen. In der Regel auch für "kleines Geld". Teuer kann es natürlich werden, wenn es seltene Stücke
oder wenn es Schallplatten in bester "Gebrauchs-Qualität" sind. Aber bedingt durch WP müssen wir ja nicht die "Mint-Qualität" nehmen.

Die manuelle Methode habe ich natürlich auch versucht, es aber bei einem Titel belassen. Bedingt durch meinen (hinderlichen)
Perfektionismus habe ich einen Tag daran gesessen. Software könnte das natürlich wesentlich schneller. Leider hat man natürlich
auch noch anderes zu tun als zu digitalisieren. ;)

Viele Grüße

Udo

Hardy
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Joined: Sat 1. Mar 2008, 12:54

Re: Audio-Snthese, Sound-Morph etc.

Post by Hardy »

Hallo Udo,
vergleicht man den Herstellungsprozess von Schallplatten, dann ist der Zulieferer das Masterband und die fertig gepresste Schallplatte ist dann schon die x.te Generation des Ausgangsmaterials. Wie bei analogen Verfahren üblich nehmen von Generation zu Generation Störungen/Fehler zu.

Gruß
Hardy

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